Logisitk-Ratgeber
Die meistgenutzten LKW-Anhänger
Wie funktionieren LKW-Anhänger?
Anhänger sind Fahrzeuge, die in der Regel über eine Ladefläche für den Transport von Gütern verfügen, aber keinen eigenen Antrieb haben. Sie werden hinter Zugfahrzeugen wie Autos, Lastwagen, Bussen, Traktoren, Motorrädern oder Fahrrädern gezogen. Schienengebundene Anhänger werden als Güterwagen, Waggons oder Lastkraftwagen bezeichnet. In der Regel werden Anhänger geschleppt, im Schienenverkehr werden Anhänger auch geschoben.
Anhänger übertragen die Last hauptsächlich über die Räder auf die Straße, mit Ausnahme der Stützlast – bei einachsigen Anhängern -, die vom Zugfahrzeug getragen wird. Die Zugkräfte werden vom Zugfahrzeug über die sogenannte Deichsel auf den Anhänger übertragen. Eine Anhängerkupplung dient zur Verbindung von Zugfahrzeug und Anhänger oder zur Verbindung von Anhängern, wenn mehrere Anhänger an das Zugfahrzeug gekoppelt werden.
Wie funktionieren LKW-Anhänger?
Welche Arten der Anhänger gibt es?
Hilfsmittel zur Ladungssicherung im Anhänger
Gesetzliche Bestimmungen in Deutschland
Welche Arten der Anhänger gibt es?
1-Achs-Anhänger
Anhänger mit nur zwei Rädern sind meist klein und für leichtere Güter geeignet. Diese sind zum Beispiel als PKW-Anhänger weit verbreitet, da kleinere Anhänger auch mit dem normalen PKW-Führerschein benutzt werden können. Zudem sind Anhänger mit nur einer Achse bei Kauf, Leasing und Miete günstiger als aufwendigere mehrachsige Varianten.
Mehrachsige-Anhänger
Viele LKW-Anhänger haben heutzutage mindestens zwei Achsen. Neben der Möglichkeit mehr Gewicht zu laden, haben Hänger mit vier oder mehr Rädern auch den wesentlichen Vorteil, dass die Straßenlage deutlich stabiler ist. Ein spezieller Typ ist der Tandem-Anhänger. Bei dieser Variante liegen zwei Achsen eng nebeneinander. Dadurch können wesentlich schwerere Güter transportiert werden. Anhängerchassis und Deichsel sind fest verbunden. Da beide Achsen nicht lenkbar sind, muss in engen Kurven ein höherer Reifenabrieb in Kauf genommen werden.
Starrdeichselanhänger
Meist haben einfache und kleinere Anhänger eine starre Deichsel. Dies gilt zum Beispiel für die klassischen PKW-Anhänger oder auch Wohnwagen. Dabei sind Anhängerrahmen und Deichsel starr miteinander verbunden. Üblich sind ein oder zwei Achsen, selten auch drei. Sie sind fest mit dem Rahmen gekoppelt. Derartige Starrdeichselanhänger bis 750 kg zulässigem Gesamtgewicht gelten nach StVZO als „leichte Anhänger“. Diese Anhänger-Kategorie darf ohne eigene Bremse genutzt werden. Bis zu 3.500 kg Gesamtgewicht ist eine Auflaufbremse erforderlich. Liegt das Gewicht höher, ist eine durchgehende Bremsanlage vorgeschrieben.
Gelenkte Anhänger
Diese haben meist zwei oder mehrere Achsen. Die vordere Achse des Anhängers ist dabei drehbar gelagert, was das Kurvenfahren und Rangieren erleichtert. Die meisten LKW-Anhänger sind mehrachsig mit gelenkter Vorderachse. Auch landwirtschaftliche Anhänger sind häufig nach diesem Prinzip gebaut. Pkw-Anhänger dieser Bauweise werden für Volumen- und Langtransporte mit geringem Gewicht präsentiert. Grundsätzlich liegt das zulässige Gesamtgewicht bei maximal 20 Tonnen, sollten zwei Achsen bestehen. Bei mehr als zwei Achsen sind es 24 Tonnen.
Sattelanhänger
Sattelanhänger sind Anhänger, welche in der Regel nur hinten über eine Achse oder Tandemachse verfügen und mit ihrem Vorderteil auf der Sattelplatte der Sattelzugmaschine aufliegen. Diese trägt einen Teil des Gewichts des Anhängers. Von solchen Sattelanhängern gibt es verschiedene Ausführungsformen, für die jeweiligen Verwendungszwecke: Containerauflieger, Kofferauflieger, Muldenkippauflieger oder Megatrailer.
Die Kombination aus Zugmaschine und Sattelanhänger wird als Sattelzug bezeichnet. Eine Standardgröße für Sattelanhänger ist der sogenannte Megatrailer, in welchen genau 34 Europaletten Platz finden. Besonders im Gütertransport sind die robusten Sattelauflieger in Verwendung. Mit einer Länge von 13,62 und einer Breite von 2,48 Metern im Innenraum bieten Standard-Sattelauflieger mit deutscher Zulassung viel Stauraum. Die Außenmaße dürfen 13,68 x 2,55 Meter nicht überschreiten. Im Vergleich zum Lastkraftwagen mit Anhänger profitieren Nutzer von der durchgehenden Ladefläche. Zudem fällt das Fahren und Rangieren leichter.
Kofferanhänger
Kofferanhänger ist ein Anhänger mit geschlossenem Aufbau, welcher auf Grund der Quaderform als Kofferaufbau bezeichnet wird. Bei Planenanhängern besteht der Aufbau lediglich aus einer Plane. Kofferanhänger schützen die Ladung vor den Witterungsbedingungen.
Containerchassis
Dies sind flache Anhänger, die als Unterlage für einen Container in standardisierter Größe dienen. Da heute der Großteil der internationalen Fracht in Containern transportiert wird, sind Containerchassis eine der häufigsten LKW-Anhängertypen. Die Fahrgestelle werden mit Verriegelungsbolzen gesichert. Wie ein herkömmlicher Sattelanhänger werden auch Containerchassis an eine Sattelzugmaschine gekoppelt.
Absenkanhänger
Bei Absenkanhänger kann die Ladefläche gesenkt werden. Häufig geschieht dies hydraulisch. Praktisch sind diese Anhänger, wenn schwere oder umständlich verstaubare Güter befördert werden müssen. In abgesenktem Zustand lassen sich die Materialien komfortabel auf- und entladen. Diese Anhänger sind häufig als Kofferanhänger, aber auch als einfache Ausführungen ohne Aufbau erhältlich.
Gesetzliche Anforderungen in Deutschland
- Gesamtmasse: Die maximale Gesamtmasse eines Tandemanhängers (Achsabstand weniger als 1 m) darf 11 t, eines zweiachsigen Anhängers 20 t und eines dreiachsigen Anhängers 24 t zGG betragen.
- Stützlast: Die Stützlast ist die Last, die senkrecht auf der Anhängerkupplung ruht, wenn diese angekuppelt ist. Je höher die Stützlast ist, desto besser sind in der Regel die Fahrleistungen. Die maximal zulässige Stützlast der Kupplung darf jedoch nicht überschritten werden. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von nicht mehr als 3,5 Tonnen darf die Stützlast nicht weniger als 4 Prozent des tatsächlichen Gesamtgewichts des Anhängers betragen, muss aber 25 kg nicht überschreiten.
- Anhängelast: Die Anhängelast ist die tatsächliche Last unabhängig von der höchstzulässigen Gesamtmasse. Bei einachsigen Anhängern ohne Drehgestell zählt die Stützlast zur Fahrzeuglast. Die Anhängelast ist also die tatsächliche Gesamtmasse des Anhängers abzüglich der Stützlast. Hat z. B. das Zugfahrzeug eine zulässige Anhängelast von 1200 kg, so kann ein Anhänger mit einer Masse von 1250 kg gezogen werden, wenn die Stützlast 50 kg beträgt und dies innerhalb des zulässigen Stützlastbereichs der Anhängerkupplung liegt.
- Länge, Breite und Höhe: Die Gesamtlänge eines Anhängers darf 12 m, die Breite 2,55 m und die Höhe 4 m nicht überschreiten.
Sicherung der Ladung im Anhänger – Erfolg Ihrer Logistik
Es kommt nicht nur auf den richtigen Anhänger für den jeweiligen Einsatz an. Auch die Sicherung der Ladung im Anhänger spielt eine entscheidende Rolle. Die Güter müssen so verstaut werden, dass sie unter normalen Fahr- und Straßenbedingungen nicht verrutschen, herunterfallen oder das Fahrzeug zum Umkippen bringen können.
Ungesicherte Ladung im Anhänger erhöht die Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Sie kann schwere Unfälle verursachen: Personen- und Sachschäden mit schweren Verletzungen und hohen Kosten können die Folge sein. Eine ordnungsgemäße Ladungssicherung des Anhängers wirkt sich positiv auf die Verkehrs- und Arbeitssicherheit aus, sowohl für die Insassen des Fahrzeugs als auch für das Personal beim Be- und Entladen.
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